VANLIFE

Vanlife mit Kindern: Vollzeit reisen mit der ganzen Familie an Bord

Mutter und Sohn spielen mit kleinem Hund im Van

Der letzte Urlaub mit der Familie war toll und Ihr überlegt nun, Euren eigentlichen Traum zu verwirklichen: ein Vollzeit-Leben im Van.

Auf diese Weise könnt Ihr mit Euren allerliebsten Menschen bestimmt außergewöhnliche Erlebnisse haben und wer weiß, vielleicht auch die Reise Eures Lebens unternehmen?

Wenn Ihr mit dem Gedanken spielt, Vanlife mit der ganzen Familie in Angriff zu nehmen, dann solltet Ihr Euch definitiv diesen Beitrag durchlesen.

Wir helfen Euch bei der Beantwortung der Frage, ob dieser Lebensstil wirklich das Richtige für Euch und Eure Kinder ist, indem wir Euch praktische Informationen und Tipps geben.

  • Was tun, wenn in der Umgebung kein Stellplatz zu finden ist?

  • Wie die Kids bei Laune halten, wenn der Alltag Einzug hält und das nächste Abenteuer nicht gleich um die Ecke ist?

  • Wie den Bus oder das Wohnmobil familienfreundlich ausstatten?

Diesen und vielen weiteren Fragen gehen wir jetzt auf den Grund!

Kind und Kastenwagen – geht das?

Ihr habt schon einige Roadtrips unternommen und möchtet nun mit Euren Kindern mehr von der Welt sehen, solange sie noch klein sind.

Doch funktioniert das Abenteuer Camping auf lange Sicht? Viele Eltern sind unsicher, wenn sie sich diese Art des Lebens genauer ansehen. Sollte man deshalb vielleicht generell nur auf Campingplätzen stehen? Schließlich kann die Suche nach einem Stellplatz in der Natur ganz schön anstrengend sein – vor allem mit quengelnden Kindern auf der Rückbank. Aber ist das überhaupt ein richtiges Vanlife?

Auch wenn die Wünsche und Vorstellungen von einem "richtigen" Vanlife oft schon zu Beginn der Planung unterschiedlich sind, sollte man sich eines immer vor Augen halten:

Mit dem eigenen Kastenwagen oder Campervan habt Ihr Euren Lebensinhalt immer mit dabei und seid damit auch völlig unabhängig und flexibel, wenn es um die Gestaltung der Zeit im Van geht. Der Trick ist, sich von vornherein so viel Stress wie möglich zu ersparen.

Vielleicht solltet Ihr nicht sofort als komplett autarke Vanlife-Family beginnen, wenn Ihr davor gerade mal ein einziges Mal mit den Kindern auf Camping-Urlaub wart. Lasst es langsam angehen und fangt mit längeren Aufenthalten auf Campingplätzen an, bevor Ihr Euch in die "Freiheit" vortastet und nur noch autark steht.

Im folgenden Abschnitt geben wir Euch weitere wichtige Tipps dazu, aber um die Frage von oben zu beantworten:

Kind und Van funktioniert definitiv!

Die ganze Familie im Van unter einer Decke, nur die Füße sichtbar

Wie lässt es sich mit Familie im Camper am besten leben?

Wie wird man nun eine richtige Vanlife Family?

Sollte man von Anfang an auf möglichst viel Komfort setzen, damit alle (vor allem die Kinder) ein bequemes Leben haben, oder gehört es einfach zum Abenteuer, nur wenig Platz im Bulli zu haben und deshalb so viel wie möglich an Ausrüstung und Gepäck zu sparen?

Wie sollte der Campervan mit Kind ausgestattet sein?

Braucht es ein extra Kinderbett oder kann das Kind bei den Eltern schlafen?

In unserem Szenario gehen wir von einem kleineren Camper aus, also z. B. einem Bus oder umgebauten Kastenwagen. Wer mit einem voll ausgestatteten Wohnmobil oder Wohnwagen reist, muss sich darüber wahrscheinlich nicht so viele Gedanken machen.

Im Kastenwagen gibt es oft die Möglichkeit, ein sogenanntes "Notbett" einzurichten. Das ist ideal für Kinder ab einem gewissen Alter und man braucht kein Aufstelldach. Wenn Ihr wenig Platz im Bulli habt, könnt Ihr zum Beispiel die Fahrerkabine in ein Kinderbett umbauen. Die optimale Lösung für den Bus ist jedoch ein Aufstelldach, sodass vier Personen darin schlafen können, ohne dass ein zusätzliches Bett für Kinder erforderlich ist.

Außerdem solltet Ihr fließendes Wasser an Bord haben, eine relativ große Kühlbox, einen Gaskocher (hier ist immer äußerste Vorsicht geboten, vor allem mit Kindern) und genug Stauraum (am besten einzelne Fächer) für die persönlichen Dinge jedes Familienmitglieds.

💡 Tipp: Besonders wenn Ihr mit Kindern "on tour" seid, kann sich auch eine Trenntoilette lohnen und erspart Euch garantiert die ein oder andere stressige Situation.

Gibt es einen optimalen Vanausbau mit zwei Kindern?

Wenn Ihr noch ganz am Anfang des Ausbaus steht, solltet Ihr so viel Platz wie möglich einplanen.

Das heißt, am besten Euren Bus mit Aufstelldach oder Hochdach aufrüsten, wenn er noch keines besitzt. Für die Fahrräder sollte ein Fahrradträger angebracht werden, und wenn Ihr die Möglichkeit habt, kann auch eine Dachbox sinnvoll sein.

Falls Ihr den Campervan extra für ein Vanlife mit (kleinen) Kindern ausstatten, dann solltet Ihr auf einen kindgerechten Ausbau achten. Das bedeutet zum Beispiel, eine Sicherung oben am Dachbett anzubringen, den Kocher wegschließen zu können und auch die Rücksitzbank mit einem nicht allzu hochwertigen Stoffbezug zu versehen.

Außerdem sollten Verdunklungsmöglichkeiten vorhanden sein, Moskitonetze an den Fenstern und eventuell auch eine Standheizung eingebaut werden, wenn Ihr plant, nicht nur in den Sommermonaten zu reisen.

Vater mit Tochter am Strand, in den Wellen spielend

Ist ein Bus oder ein Wohnmobil für diesen Lebensstil besser geeignet?

Bus, Wohnmobil, Wohnwagen oder sogar Auto mit Dachzelt: Was ist in der Praxis am besten?

Der Bulli mit Kindern ist als Rückzugsort für die ganze Familie gedacht und bei der Suche nach dem passenden Gefährt müssen sich letztendlich alle einig sein. Wer mit einem Baby reist, für den reicht wahrscheinlich ein Bus (auch ohne zusätzliches Aufstelldach). Wer mit zwei oder drei (kleinen) Kindern unterwegs ist, sollte sich vielleicht eher nach einem größeren Wohnmobil umsehen.

💡 Tipp: Auto und Wohnwagen? Das geht natürlich auch! Denn auch ohne einen klassischen Van lässt sich die Welt auf vier oder mehr Rädern entdecken.

Wichtige Themen & Tipps für das Vanlife mit Kids

In diesem Beitrag wollen wir auch ein paar Aspekte aufgreifen, die sich hauptsächlich auf das Alltagsleben im Van beziehen.

Denn auch wenn die Entscheidung schon gefallen ist und man bereits in wenigen Wochen oder Monaten "on the road" sein wird, sollte man sich auf jeden Fall im Vorfeld Gedanken über die folgenden Punkte machen – damit die Reise auch wirklich zum Traum und nicht zum reinen Stress wird.

🚘 Alltag

Was tun bei Regen oder wenn gerade einfach nichts Neues passiert?

Vor allem, wenn man längere Zeit unterwegs ist oder einige Wochen an ein und demselben Ort verbringt (was mit einem Kind wohl eher die Regel als die Ausnahme ist), stellt sich wahrscheinlich irgendwann eine tägliche Routine ein. Der Urlaub wird quasi zur Normalität.

Gerade bei schlechtem Wetter, wenn kein Picknick in der Natur möglich ist oder man nur auf den nächsten Spielplatz gehen kann, heißt es erfinderisch werden. Am besten, man überlegt sich etwas Besonderes, das man "herbeizaubern" kann, wenn man gerade im Van "festhängt". Wie wäre es, das Bett in ein Indianerzelt zu verwandeln und den Kindern eine spannende Abenteuergeschichte vorzulesen?

🏕 Camping

Wie kann man immer gute Stellplätze finden?

Die Suche nach guten Plätzen zum Übernachten ist oft schwierig, vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Italien, Frankreich und Kroatien beispielsweise. Das liegt daran, dass es vielerorts verboten ist, frei zu stehen und Camping nur auf ausgeschriebenen Plätzen erlaubt ist.

Um hier Frust zu vermeiden, sollte man sich im Vorfeld geeignete Camping- und auch Stellplätze auf seiner Route heraussuchen und diese dann gezielt anfahren. Denn gerade mit Kindern kann man oft nicht einfach in der "Pampa" stehen.

📆 Dauer

Berücksichtigt bei Euren Vanlife-Plänen unbedingt die voraussichtliche Dauer.

Für eine Familie mit bald nicht mehr ganz so kleinen Kindern kann die Schulpflicht zu einem großen Faktor werden, vor allem, wenn Ihr plant, mehrere Monate oder sogar Jahre unterwegs zu sein. Der Job der Eltern ist natürlich auch ein Thema.

Wenn Ihr zwischen einem und drei Monaten unterwegs sein werdet, solltet Ihr schon zu Beginn einige wichtige Eckdaten festhalten. Wenn man weiß, dass man zu bestimmten Daten da und dort sein will, erleichtert das die Planung oft ungemein. Natürlich solltet Ihr Euch nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant.

Kastenwagen mit offenem Kofferraum und Blick in den Wagen

🚽 Hygiene

Was Ihr auf jeden Fall auch im Voraus bedenken sollten, ist die sanitäre Situation an Bord.

Gerade mit einem Baby oder einem kleinen Kind im Van kann es von unschätzbarem Wert sein, direkt fließendes Wasser zu haben oder das Kind während der Fahrt schnell auf die Toilette gehen lassen zu können. Auch für die Eltern ist es von Vorteil, sich nicht immer auf die Suche nach einer öffentlichen Toilette machen zu müssen, wenn die Blase drückt.

💡 Tipp: Eine Trockentrenntoilette eignet sich für alle und die kompakte Version von BOXIO kann auch im Auto oder Bus leicht verstaut werden.

Einfach ein paar Bio Bags einpacken, Hanfstreu und natürlich Toilettenpapier nicht vergessen und schon kann es losgehen!

🏞 Reiseziele

Bei der Menge an Möglichkeiten solltet Ihr Euch die für Kinder am besten geeignete Gegend aussuchen.

Oft eignet sich eine Tour in den Süden Europas (wie z. B. Frankreich oder auch Spanien) besonders für Familien, denn dort ist es schon im Frühjahr angenehm warm und bleibt auch im Herbst noch lange Zeit schön mild. Außerdem sind die Bedingungen so ähnlich wie bei uns in Deutschland, was praktisch ist, wenn man zum Beispiel mal zum Arzt muss.

💡 Tipp: Wenn Ihr mehr von der Welt sehen wollt, ist es ratsam, sich umfassend über das Leben in dem anvisierten Ort oder der Stadt zu informieren.

Grauer Van mit Aufstelldach auf freiem Feld

Mit der ganzen Familie im Camper – Erfahrungen und Fazit

Wenn Ihr den Traum vom Vanlife mit der ganzen Familie angeht, solltet Ihr nicht nur Euer Gefühl entscheiden lassen.

Denn nichts ist frustrierender, als die größten Pläne und Wünsche (oder auch Ansprüche) an das Vanlife zu haben und dann enttäuscht zu werden. Denkt daran, dass es nicht darum geht, eine komplette Weltreise auf die Beine zu stellen, sondern dass Ihr einfach tolle Erinnerungen mit den Menschen, die Ihr liebt, schaffen wollt.

Das kann auch an einem See in Österreich oder einem anderen Land in Ihrer Nähe geschehen und muss nicht unbedingt mehrere Monate dauern. Zum Vanlife gehört es außerdem, Pläne zu ändern und zum Beispiel die Daten anzupassen oder die Art des Reisens zu modifizieren.

Eines sollte man sich immer vor Augen halten: Es läuft nie alles glatt, ob zu Hause oder im Van. Trotzdem sollte der Spaß stets im Vordergrund stehen und nicht von den kleinen Alltagsproblemen im (Van-)Leben verdrängt werden.

Wir wünschen Euch und Eurer ganzen Familie einen tollen Urlaub und jede Menge Spaß!

💡 Tip: Wenn Ihr Euch noch mehr in das Thema Vanlife einlesen möchtet, dann solltet Ihr Euch unseren Blog genauer ansehen. Dort sehen wir uns unter anderem an, wie man am besten einen Vanlife-Innenausbau vornimmt und was die Must-Haves bei der Campervan-Ausstattung sind!

Drei Kinder mit ihrer Mutter draußen unterwegs

Vanlife mit Kindern – FAQ

Was sollte man bei Elternzeit im Camper beachten?

Idealerweise sollte Euer Baby mindestens sechs Monate alt sein, wenn Ihr Eure Elternzeit im Van plant. Außerdem solltet Ihr eventuell ein geeignetes Kinderbett mitnehmen.

Wie funktioniert Vanlife mit einem Kleinkind?

Mit der richtigen Ausrüstung kann man auch ein Baby oder Kleinkind leicht auf das Leben im Van einstellen. Dazu gehören zum Beispiel eine Trage oder auch ein zusammenklappbarer Kinderwagen.

Gibt es einen guten Campervan speziell für Familien?

Das Non-Plus-Ultra unter den Campern gibt es nicht, aber man sollte sich einfach vorher nach den eigenen Vorlieben fragen: Verreist Ihr lieber ganz bequem in einem Van oder mit einem Dachzelt, oder möchtet Ihr mehr Komfort, wie ihn ein größeres Wohnmobil bietet?

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