
Construction Work?! Was ist das denn? Construction work ist die Arbeit auf Baustellen. Diese kann sehr vielseitig sein und ihr könnt sowohl mit, als auch ohne Vorerfahrung gutes Geld verdienen und euch die Rangleiter hocharbeiten. Die Bauindustrie in Australien ist auf jeden Fall mindestens für die nächsten 30 Jahre noch im absoluten Boom. Das heißt: motivierte Arbeitskräfte werden immer gebraucht. Im heutigen Q&A wollen wir die wichtigsten Dinge besprechen, die ihr vor Beginn wissen solltet. Also, los gehts!
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1. Voraussetzungen für Baujobs in Australien: So erfüllst du die 88-Tage-Regel
Erfahre, welche Qualifikationen und Zertifikate du benötigst, um im australischen Baugewerbe zu arbeiten und die Anforderungen für das zweite Working-Holiday-Visum zu erfüllen.
Die einzige Qualifikation, die ihr erfüllen müsst, um auf einer Baustelle in Australien zu arbeiten, ist die sogenannte “White Card”. Die White Card ist ein Zertifikat, das man erhält, wenn man einen Kurs über Sicherheit auf Baustellen absolviert. Dieser Kurs hat mich 140$ gekostet und nur 5 Stunden gedauert. Danach ist die White Card ein Leben lang gültig.
Sobald ihr die White Card habt, könnt ihr euch auf die ersten Jobs bewerben. Was noch besser ist, in einigen Regionen zählt die Construction Work als Arbeit für die 88 Tage. Dafür müsst ihr einfach auf der Government-Homepage (https://immi.homeaffairs.gov.au/visas/getting-a-visa/visa-listing/work-holiday-417/specified-work) schauen, ob die Postleitzahl, unter die eure Firma registriert ist, in der Liste für “rural Australia” steht. Wenn ja, dann sammelt eure Payslips und ladet sie bei der Online-Bewerbung für das 2. Working Holiday Visum hoch.
2. Die Chancen und Herausforderungen von Baustellenarbeit in Australien
Die für mich größte Chance der Baustellenarbeit ist, dass ich ein komplettes Handwerk erlerne. Für die, die es nicht wissen, ich arbeite seit fast einem Jahr als Dachdecker an der Sunshine Coast. Damals habe ich ohne Vorerfahrung mit 27,50$ die Stunde als Hilfskraft angefangen und bin mittlerweile überwiegend auf dem Dach für 35$ die Stunde ein volles Mitglied vom Team. Abgesehen davon, bin ich den ganzen Tag mit Australiern zusammen, spreche ausschließlich Englisch und lerne die gesamte Fachsprache.
Die wohl größte Herausforderung ist wahrscheinlich das Wetter. Besonders auf dem Dach wird es im Sommer verdammt heiß. Ihr schwitzt pausenlos und werdet von der Sonne gebraten. Für manch einen mag die Sprache anfangs auch eine große Challenge darstellen. Hier würde ich aber sagen, traut euch und ihr werdet merken, ihr werdet von Woche zu Woche mehr lernen und die Herausforderung meistern.
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3. Sicherheitsstandards auf australischen Baustellen: Was du als Backpacker wissen musst
Ein Überblick über die Arbeitsschutzbestimmungen und Sicherheitsvorkehrungen, die auf Baustellen in Australien gelten.

Wie in der ersten Frage bereits erwähnt, werdet ihr über die wichtigsten Sicherheitsstandards im White Card Kurs aufgeklärt und trainiert. Dort wird euch unter anderem erklärt, worauf ihr auf jeder Baustelle achten müsst, was für Gefahren es gibt und welche Sicherheits- bzw. Warnschilder welche Bedeutung haben.
Abgesehen davon wird euch euer Supervisor über alle weiteren Sicherheitsstandards aufklären, sodass ihr sicher seid und Unfälle vermieden werden.
4. So findest du Baujobs in Australien: Tipps für Work and Traveller
Praktische Ratschläge und Ressourcen, um erfolgreich einen Job im Baugewerbe zu finden und deine 88 Tage zu absolvieren.
Heutzutage wird sich auch für Baujobs überwiegend online beworben. Die am meist verbreitetsten Webseiten dafür sind Seek (https://www.seek.com.au/) und Indeed (https://au.indeed.com/?from=gnav-jobsearch--indeedmobile). Hier könnt ihr euch ganz einach einen Account anlegen, eure Daten und euern Lebenslauf angeben und euch mit einem Klick auf ganz viele Jobs bewerben.
Neben dieser modernen Methode könnt ihr aber auch, wie ich damals, ganz old-school von Baustelle zu Baustelle fahren und direkt face-to-face nach Arbeit fragen. Tipp: habt einfach mal einen Lebenslauf mit euren Daten dabei, den ihr da lassen könnt. Das kommt immer gut.
5. Lohn und Arbeitsbedingungen: Was du bei Baujobs in Australien erwarten kannst
Informationen zu typischen Gehältern, Arbeitszeiten und Bedingungen für Bauarbeiter im Rahmen des Working-Holiday-Programms.

Der typische Backpacker-Job ist der sogenannte Labour-Worker. Das bedeutet so viel wie Hilfskraft. Im Durchschnitt könnt ihr hier so 30$ die Stunde verdienen und euch dann hocharbeiten. Normalerweise fangt ihr als Casual-Hilfskraft an. Das bedeutet, ihr schreibt eure Stunden auf und werdet wöchentlich oder 2-wöchentlich bezahlt. Als Casual steht euch kein Urlaubsgeld oder Krankengeld zu. Ihr werdet für das bezahlt, was ihr arbeitet. Manche Firmen zahlen euch einen höheren Stundenlohn an Wochenenden oder Feiertagen.
Besonders wegen des Wetters, aber auch weil die Sonne hier sehr früh aufgeht, beginnen die meisten Firmen um spätestens 7 Uhr morgens und arbeiten bis mindestens 3 Uhr nachmittags. So bleibt euch immer noch viel freie Zeit übrig.
6. Die besten Regionen für Bauarbeit in Australien: Wo lohnt es sich hinzugehen?
Eine Übersicht der Regionen mit hoher Nachfrage nach Bauarbeitern und attraktiven Möglichkeiten für Work and Traveller.
Logischerweise habt ihr in den großen Städten wie Sydney, Melbourne, Perth, Brisbane und Adelaide die größten Chancen einen Job zu finden. Die Anzahl der Baufirmen ist groß und die Städte wachsen. Das Leben in der Großstadt mag aber nicht für jeden das Richtige sein. Ich zum Beispiel bevorzuge das Kleinstadtleben mehr und bin hier an der Sunshine Coast sehr zufrieden. Die Sunshine Coast ist ein guter Mittelweg zwischen Großstadt und Dorf und ich kann es jedem nur empfehlen.
7. Vom Bauhelfer zum Facharbeiter: Weiterbildungsmöglichkeiten für Backpacker in Australien
Erfahre, wie du durch Schulungen und Kurse deine Fähigkeiten erweitern und bessere Jobchancen im Baugewerbe erhalten kannst.
Die einfachste Weiterbildungsmöglichkeit ist wahrscheinlich der Erste-Hilfe-Kurs. Auch wenn ihr diesen womöglich schon mehrere Male in eurem Heimatland gemacht habt, ist es sehr hilfreich, wenn ihr auch das Australische Zertifikat nachweisen könnt. Ein weiterer Kurs, der euch attraktiver macht, ist das sogenannte EWP-Training. EWP steht für “Elevating Work Platforms”. Hier lernt ihr alles über den sicheren Umgang mit Hubwagen aller Art, die sehr häufig auf Baustellen zum Einsatz kommen. Vielleicht sogar noch etwas wichtiger ist der Kurs “Working on Heights". In dem Kurs lernt ihr euch richtig zu sichern, wenn ihr an oder auf höheren Gebäuden arbeitet.
All diese Zertifikate sind für euren potenziellen Arbeitgeber von großem Vorteil, denn es zeigt, ihr habt Interesse und habt euch bereits mit Eigeninitiative weitergebildet. Jedoch keinen Stress, diese Kurse sind kein Muss.
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8. Checkliste für deinen ersten Tag auf der Baustelle: Gut vorbereitet starten
Alles, was du wissen und mitbringen solltest, um erfolgreich in deinen ersten Arbeitstag im australischen Bauwesen zu starten.
Vor eurem ersten Arbeitstag solltet ihr mit eurer Firma abklären, was für Arbeitskleidung getragen wird. Gang und Gebe sind in der Regel Hi-Vis-Shirts (High Visibility) und Arbeitsschuhe mit Stahlkappen.
Sofern ihr keinen Hard-Hat (Arbeitshelm) benötigt, besorgt euch auf jeden Fall einen Hut oder eine Kappe, um euer Gesicht vor der Sonne zu schützen. Sonnencreme ist ebenfalls ein Muss.
Und denkt auf jeden Fall an eine große Wasserflasche und ggf. Elektrolyte, da ihr mit Sicherheit viel schwitzen werdet.
9. Mein Erfahrungsbericht: Vom Bürohengst zum Dachdecker
3 Jahre BWL-Studium mit Bürojob waren erstmal genug für mich. Ich wusste, ich muss einen Job finden, wo ich mich mehr bewege und am besten draußen bin. Daher wollte ich mich unbedingt auf der Baustelle probieren.
Als ich an der Sunshine Coast angekommen bin, habe ich zuerst den White Card Kurs absolviert und mich schon parallel online auf jeden Job beworben, der mit Construction Work zu tun hatte. Parallel habe ich aber auch sowohl auf Bunnings-Parkplätzen mein Glück versucht und jeden Tradie angequatscht und nach Arbeit gefragt, als auch an jeder Baustelle angehalten und zu den Arbeitern auf dem Gerüst hoch gebrüllt, ob sie Arbeit für mich haben. 2 Wochen hat sich nichts getan, bis dann der Anruf von Brownlow Built kam und mich eine nette Dame gefragt hat, ob ich Interesse an einem Probetag habe. Ja, und der Rest ist Geschichte… Seitdem arbeite ich bei Brownlow Built als Dachdecker und bereue keinen Tag meine Entscheidung. Ich habe vor fast einem Jahr mit 27,50$ die Stunde angefangen und mittlerweile habe ich meine dritte Gehaltserhöhung bekommen und liege aktuell bei 35$. Die Arbeit macht mir Spaß, ich lerne viel und bin Teil eines super Teams. Beim Dachdecken ist es normal, dass man als Bodenkraft anfängt und sich mit der Zeit im wahrsten Sinne des Wortes hoch arbeitet. Cool ist auch, dass die Firma neben Dachdeckern auch Zimmerleute beschäftigt und ich so auch noch ein ganz anderes Handwerk erlerne.
Die Arbeit beginnt immer um 7 Uhr morgens und endet immer zur verschiedenen Zeit, abhängig von Jobgröße und vor allem Wetter. Denn die meisten Handwerke, besonders Dachdecker, können bei Regen nicht arbeiten.
Zum Abschluss sage ich euch eins: harte Arbeit und vor allem Zuverlässigkeit wird in der Handwerks Industrie sehr geschätzt und öffnet euch weitere Türen. Viel Erfolg und habt Spaß!